Herbst, was willst Du mehr

Der Sommer war sehr groß, der Herbst war es auch.

Schon Ende September haben die ersten Winzer im Rheingau mit der Rieslinglese begonnen - da waren manche Kollegen in der Pfalz schon mit allem fertig.


Wir haben unsere Rheingauer Parzellen am 4. Oktober mit einer tollen, motivierten und schlagkräftigen Lesetruppe komplett geholt - kerngesundes Lesegut, null  - in Zahlen: 0 - Prozent Fäulnis und saftigen 95 bzw. 98° Oechsle. Mengenmäßig liegen wir hier leider unter dem Vorjahresertrag, aber so ist es eben. Das bisschen Regen im September hat nicht ausgereicht, um die kleinen Trauben noch mal richtig anschwellen zu lassen, glücklicherweise aber auch nicht - wie im Vorjahr - zum Vollsaugen und Aufplatzen der Beeren geführt (mit sich anschließend explosionsartig verbreitender Fäulnis).

Die Flächen am Mittelrhein waren am zweiten Oktoberwochenende dran - bei echtem Kaiserwetter. 




Blauer Himmel, Sonne, herrlich goldgelbe vollreife Trauben und zum Abschluss am Sonntag noch ein eindrucksvolles Konzert hunderter ziehender Kraniche über dem Rheintal - Herbst, äh, Herz, was willst Du mehr.




Mein Lieblingsweinberg (gleichzeitig unser Sorgenkind), die Parzelle mit der Einzelstockerziehung, hat sich noch mal richtig ins Zeug geschmissen und endlich mal wieder eine vernünftige Menge an Trauben in Topqualität produziert. Ich hatte im Frühjahr auch damit gedroht, ihn im Folgejahr rauszuhauen, wenn er sich nicht anstrengt ...

Große und kleine Harle und Rödermann haben gewohnt gut getragen, dazu kommt dieses Jahr erstmals die Bitzengrub mit ihren acht Reihen, so dass wir in diesem Jahr endlich mal wieder drei Weine aus dem Oberdiebacher Fürstenberg  machen können - den FÜRSTENBERG als trockene Spätlese, eine halbtrockene und eine kleine Menge einer milden Spätlese.

Ein vergleichsweise entspannter Herbst, ein schöner Herbst.

Und jetzt?
Alle Gerätschaften sind geputzt und für den Winter eingemottet, die Weine gären schön langsam vor sich hin. Und jetzt warten wir nur auf den ersten richtigen Frost, damit wir mit dem Schneiden anfangen können.


Dieses Mal haben wir noch mehr zu tun als im vergangenen Winter, weil wir die neugekaufte Parzelle im Rödermann erstmals selber bewirtschaften und schneiden - und da ist einiges zu tun. Einfach wird das nicht. Aber bestimmt auch nicht langweilig. Wird es uns ja  nie.



Tausend Dank an alle, die uns auch in diesem Herbst tatkräftig unterstützt haben - Ihr seid toll. Und wir sind für den Moment einfach mal nur glücklich.


P.S. .... auch, weil es zwei unserer Weine in Kürze auch im Witwenball in Hamburg geben wird. Skål!

Keine Kommentare: