Wir hatten viel vor. Haben eine neue Fläche in der Martinsthaler Wildsau übernommen, die auf den vorletzten Drücker geschnitten und gegertet, haben im strömenden Regen in der Martinsthaler Gemarkung RAK-Ampullen gehängt. Haben unser kleines Weingut wieder ein Stückchen weiter autark gemacht - dazu später mehr.
Haben neue Etiketten entworfen, gefüllt, Etiketten drucken lassen, wollten an der Mittelrheinweinmesse in Bacharach ausstellen, endlich mal wieder. Hatten einen ausgeklügelten Zeitplan, der Mähen, Grubbern und Spritzen und die anfallenden Laubarbeiten perfekt in eine Reihenfolge brachte. Und dann kam alles anders, wir haben noch grubbern lassen und unsere Flächen im Rheingau gespritzt und sind dann Knall auf Fall nach Dänemark gefahren.
Da saßen wir bei herrlichstem Frühsommerwetter und verfolgten mit Entsetzen die Wetternachrichten aus Deutschland. Hagelchaos in Wiesbaden, vernichtete Weinberge an der Mosel. Überschwemmungen, weggeschwemmte Dörfer, Hangrutsche. Angst und bange wurde einem dabei, aber allein - was tun?
Wieder zuhause fuhren wir unsere Flächen ab - die Hohlwege im Rauenthaler Berg waren mit dem Fox gerade noch befahrbar, aber die Rinnen, die das Regenwasser gerissen hatte, waren tief und schroff. Erleichterung: Die Hagelfront vom 27. Mai scheint sich beim Weg über den Rheingau geteilt zu haben. In Erbach kam noch was runter, Wülfen, Rothenberg und Wildsau haben nichts abgekriegt. Auch der Fürstenberg blieb verschont.
Aber Regen, Regen, Regen - und das bei Temperaturen um die 24 Grad. Unwetter an der Ahr und in der Eifel. Und gestern abend wieder Hitzegewitter und Hagel bei uns. Und wieder sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen - der Wülfen hat offenbar gar nichts abgekriegt, der Rothenberg nur partiell. 100 Meter von unseren Reihen entfernt hat es eine Parzelle im unteren Drittel regelrecht perforiert, die Blätter sind größtenteils angerissen oder sogar zerfetzt, aber wir haben kaum abgeknickte Triebspitzen gesehen. Die Weinbergswege nach Rauenthal hoch sind für unseren Wagen jetzt unpassierbar.
Mal schaun, wie es weiter geht.
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